Tuina ist eine selbständige chinesische Massageform und eine der fünf Hauptsäulen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) – zusammen mit der chinesischen Arzneimitteltherapie, der Akupunktur, der chinesischen Diätetik und den Bewegungstherapien Qigong und Taijiquan. Es existieren auch die Schreibweisen Tui-Na oder Tui Na. Der Begriff setzt sich aus den chinesischen Wörtern tui (‚schieben‘, ‚drücken‘) und na (‚greifen‘, ‚ziehen‘) zusammen. Diese manuellen Techniken werden bei der Behandlung angewandt.
Die Tuina-Therapie schließt westliche Behandlungsformen wie Chiropraktik, Akupressur, verschiedene Massagetechniken und die manuelle Therapie ein.
Tuina basiert auf den Lehren der TCM zu Gesundheit und Krankheit des Menschen. Durch die verschiedenen manuellen Techniken sollen Qi und „Xue“ (wörtliche Übersetzung: Blut, umfasst aber mehr als das Blut im westlichen Sinne) in den lokalen wie auch in den „Ganzkörperenergiebändern“ reguliert werden. Die „fließende Energie“ wird als Qi bezeichnet. Mit Tuina sollen Blockaden der Energiebahnen aufgelöst und der Energiefluss gefördert, aber auch Organe beeinflusst werden. Durch diese Stimulation und Regulation sollen Yin und Yang und der Funktionskreis der Fünf Elemente im Körper wiederhergestellt werden.
Die Wellness-Tuina soll der Vorbeugung, dem Abbau von Negativstress und der Regulation des Ganzkörper-Funktionssystems dienen, um Seele und Körper in Einklang zu bringen. Sie ist schon seit der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) nachweisbar.
Unter dem heutigen Begriff Tuina werden Schiebe- und Reibe- sowie ziehende Techniken verstanden, die sowohl Akupressur als auch Variationen der Druckbehandlungen der „Energiepunkte“ (mit den Fingern, der Faust, dem Ellenbogen und dem Knie), manuelle „Energiebandregulationen“ wie Rollen, Schieben, Reiben, Fibulation, Klopfen, „greifendes Kneifen“ sowie Mobilisations- und Dehntechniken der Gelenke und Muskeln beinhalten. Dieses System schließt impulserzeugende, manipulative Behandlungen und selbständige Übungsformen, wie z. B. isometrische Übungen, ein. Insgesamt gibt es dafür 18 Grundgriffe und rund 300 Einzelgriffe. Bei der chinesischen Fußmassage werden neben den Akupunkten auch die reflektorischen Zonen bearbeitet. In der westlichen Welt ist dies unter dem Begriff Fußreflexzonenmassage bekannt geworden.
Die Therapeuten weisen darauf hin, dass diese Methode – insbesondere bei starken Beschwerden – durchaus schmerzhaft sein kann.
Vor und nach der Behandlung erfolgt eine Befragung des Behandelten. Damit sollen Aufschlüsse über die Gültigkeit des eingeschlagenen Behandlungsweges bzw. dessen Revisionsbedürftigkeit gewonnen werden. Bei vielen Beschwerden, insbesondere bei Verspannungen und Fehlhaltungen bzw. deren Folgebeschwerden, wird begleitend und zur Vorbeugung Taijiquan und Qigong empfohlen.
Quelle: Wikipedia